Interview und Persönlicher Jahresrückblick mit Christin Feiler-Siegert
Seit einem halben Jahr ist Christin Mitglied der Bergedorfer Bezirksversammlung und Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion. Über ihre Erfahrungen und Eindrücke berichtet sie in diesem Interview.
Redaktion Die Linke: Christin, wie war dein Einstieg in diese Aufgabe als Fraktionsvorsitzende? Wie ist das Jahr für dich gelaufen?
Christin: Es war ein interessanter Start, denn in unserer Vier-Personen-Fraktion sind wir mit drei „Neulingen“ in die Bezirksversammlung eingezogen. Wir haben innerhalb der Fraktion eine gute Arbeitsweise miteinander gefunden und konnten einige wichtige und erfolgreiche Anträge einbringen. Auch die Zusammenarbeit und Kommunikation mit den anderen demokratischen Fraktionen läuft gut. Es ist uns wichtig, dass wir trotz aller inhaltlicher Differenzen in Sachfragen zusammenarbeiten und das ist uns gut gelungen.
Red.: Welche waren für dich persönlich eure wichtigsten Erfolge und was hast du bedauert?
Christin: Da war zum Beispiel unser Antrag zu fehlenden Zusatzschildern in Neuallermöhe (den Artikel dazu könnt ihr hierlesen). Der Antrag wurde in der Bezirksversammlung fast abgelehnt, aber wir hatten gute Argumente. So konnten wir uns trotz der Bedenken der anderen Fraktionen argumentativ durchsetzen.
Bedauert habe ich, dass unser Antrag zur Auslegung von Infomaterial zu Schwangerschaftsabbrüchen nicht angenommen wurde (darüber lesen könnt ihr hier). Das Recht zu entscheiden und die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen ist ein sehr wichtiges Thema und wir hätten hier in Bergedorf einen kleinen Schritt dazu beitragen können. Der Antrag wurde nicht angenommen, was mich immer noch berührt und ich sehr schade finde.
Red.: Was ist dir für das kommende Jahr wichtig?
Christin: Ich möchte weiter gute Initiativen in die Bergedorfer Bezirksversammlung einbringen. Es wird mir immer deutlicher, wie wichtig eine starke Linke auch als Korrektiv ist, die unbequeme Fragen stellt und soziale Politik gestaltet. Das gilt natürlich auch besonders für die Hamburger Bürgerschaft, die ja im kommenden Jahr gewählt wird.
Red. Was ist dein Wunsch für Bergedorf? Was ist für dich persönlich das Thema, dass dich am meisten berührt?
Christin: Neben vielen anderen Themen ist „Gewalt gegen Frauen“ ist ein Thema, dass für mich wichtig ist und bei dem ich weiter aktiv werden möchte. Wir brauchen ein Frauenhaus in Bergedorf. Wir brauchen mehr Projekte wie „StoP“ im Stadtteil, Projekte mit denen Frauen konkret geschützt werden. Dazu ist eine auskömmliche Finanzierung notwendig.
Wir werden die demokratischen Parteien an ihre Wahlkampfversprechen erinnern und uns aktiv für die Umsetzung dieser Projekte einsetzen.
Ich freue mich auf die weitere Arbeit in der Linksfraktion und die Umsetzung sozialer Themen in der Bergedorfer Bezirksversammlung.